Granularsynthese - Von der Körnigkeit des Klanges

WDR 3 - 2011 - 54 Min.

Deutsch:

Granularsynthese basiert auf der Analyse von Klang als mikroskopische, zwischen 1 und 50 Millisekunde dauernden akustischen Einheiten – den Ton-Quanten oder auch "Grains" (Körner) genannt. Sie wurde 1959 erstmals von Iannis Xenakis in seiner Komposition Analogique B eingesetzt.

In den 70er Jahren entwarf der Komponist und Programmierer Curtis Roads als erster eine Maschine zur deren seriellen Erzeugung, gefolgt von dem kanadischen Klangkünstler Barry Truax, der als erster diese Synthese-Technik in Echtzeit realisierte.

Heute ist die Granularsynthese dank der Prozessorleistungen einfach zu implementieren und fester Bestandteil von vielen Software-basierten Synthesizern und findet ihren Einsatz sowohl in der Klangkunst als auch in Pop-Musik-Produktionen. Es stellt sich die Frage: Spielt die Software heute eine wichtigere Rolle als die elektronische Komposition selbst?

Mit Auszügen u.a. von:
Iannis Xenakis Analogique A+B (1959)
Curtis Roads nscor (1987)
Barry Truax Riverrun (1990)
Paul Lansky Idle Chatter (1994)
Granular Synthesis Reset (2001)

Redaktion: Frank Hilberg